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ASTRUM IT präsentiert Forschungsprojekte auf Kongress „Medizin Innovativ“ in Nürnberg

Automatisierte Ganganalyse und Medikationsdatentransfer

Im Rahmen des Kongresses „Medizin Innovativ – MedTech Pharma 2014“ zeigt die Software-Firma ASTRUM IT GmbH aus Erlangen die Ergebnisse aus gleich mehreren Forschungsprojekten. Gemeinsames Ziel der unterschiedlichen Projekte: Eine Verbesserung der Patientenversorgung.

automatisierte Ganganalyse

Gemeinsame Technologie: Eine Software-Plattform, die beteiligte IT-Systeme intelligent und im Hinblick auf Patientendaten sicher miteinander vernetzt.

Projekt „eGaIT“: Ganganalyse mit dem Sensor-Schuh

Gangstörungen sind ein Hinweis auf ernstzunehmende Bewegungserkrankungen, die, wie beispielsweise Morbus Parkinson, neurologische Ursachen haben können oder, wie beispielsweise Osteoarthrose, den muskulo-skeletalen Bewegungsstörungen zuzuordnen sind. Die Beurteilung des Gangbilds und daraus resultierende diagnostische Rückschlüsse und therapeutischen Entscheidungen sind von der individuellen Erfahrung des Therapeuten abhängig. Entsprechend unterschiedlich können die Beurteilungen des Gangbildes eines Patienten durch mehrere Ärzte ausfallen.

„Wir haben im Rahmen unseres Forschungsprojektes ‚eGaIT‘ ein mobiles Sensorsystem entwickelt, das den menschlichen Gang analysiert und den Arzt durch objektive Gangparameter bei der Diagnostik und dem Therapiemonitoring unterstützt,“ so Chantal Herberz, Produktmanagerin Gesundheitswesen bei ASTRUM IT. Mittels eines Sensors, der an der Außenseite des Schuhs befestigt ist, wird der Gang des Patienten aufgezeichnet, mit Signalanalyseverfahren ausgewertet und die berechneten Parameter dem Therapeuten über eine Online-Plattform zur Verfügung gestellt. Somit kann der Arzt Gangveränderungen des Patienten früher und leichter erkennen und darauf aufbauend seine Therapieentscheidung treffen. Ziel ist es, die Versorgung des Patienten zu verbessern und diese über die Grenzen des Krankenhauses hinaus zu gewährleisten. Dazu entwickelt ASTRUM IT derzeit an einer mobilen und für alle Altersgruppen anwenderfreundlichen Lösung, die in der Alltagsumgebung auch über längere Zeit im Einsatz sein soll. Außerdem soll das Ganganalysesystem sowohl in zulassungsrelevanten klinischen Studien als auch für universitätsmedizinische Forschungsvorhaben eingesetzt werden.

Gefördert wird das Projekt durch die Bayerische Forschungsstiftung und entwickelt gemeinsam mit der Abteilung Molekulare Neurologie des Universitätsklinikums Erlangen (Spezialambulanz für Bewegungserkrankungen) und dem Lehrstuhl für Mustererkennung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Projekt „eMediplan“: Sektorübergreifender Medikationsdatentransfer

Als weltweit eine der häufigsten Todesursachen gelten unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW). „Die tragischen Zahlen belegen es: Jede zehnte Krankenhauseinweisung und jeder zwölfte Krankenhaustodesfall wird durch Medikamente verursacht, mehrere hunderttausend Patienten in Deutschland werden jährlich wegen schwerwiegender UAW in ein Krankenhaus überwiesen“, erläutert Michael Langer, Leiter Strategie Gesundheitswesen bei ASTRUM IT. „Mehrfachmedikation, gefährliche Kombinationen, Selbstmedikation oder das tägliche Dilemma fehlender Informationen bei der Krankenhauseinweisung bergen für Patienten unnötige Risiken.“

Mögliche Informationsquellen für die behandelnden Ärzte, die als Grundlage für eine optimale Behandlung des Patienten dienen, sind dabei oft nicht zuverlässig, fehleranfällig oder unvollständig.

„Im Rahmen unseres Forschungsprojektes ‚eMediPlan - Sektorübergreifende Kommunikation von Medikationsdaten‘ vernetzen wir alle am Behandlungsprozess Beteiligten miteinander“, erklärt Langer die Idee der Lösung. „Niedergelassene Ärzte in Praxisverbünden und Krankenhäuser ver-binden sich intersektoral über ein IT-System und tauschen so die wertvollen Informationen in Form eines einheitlichen Medikationsplanes aus.“

Konkretes Ziel ist es, durch die Informationen aus dem gemeinsam genutzten Medikationsplan, eine Überprüfung auf Verträglichkeit der verordneten Medikamente durchführen zu können. Das System eMediplan dient hierbei zum Informationsaustausch zwischen Ärzten und Krankenhaus, was die verordneten Medikamente und gestellten Diagnosen der Patienten angeht. Das schafft Sicherheit für den Patienten und wertvolle Transparenz für alle Beteiligten.

Das Projekt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gefördert und entsteht in Partnerschaft mit dem Klinikum Fürth, der Ärztegenossenschaft Mittelfranken eG, dem Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Hellmann Consult – Gesund-heitsinformatik.

Sicher vernetzte Patientendaten

In allen Bereichen der ärztlichen Versorgung spielt das Thema Patientendaten eine zentrale Rolle. Um mit diesem sensiblen Thema verantwortungsvoll und nachweisbar sicher umgehen zu können, hat ASTRUM IT für seine medizintechnischen Projekte eine Software-Plattform zum sicheren und regulatorisch einwandfreien Datenaustausch entwickelt. Wichtiger Punkt in einer von vielfältigen Systemen geprägten IT-Landschaft des Gesundheitssystems: Daten können aus unterschiedlichen dezentralen Quellen erhoben und zentral für eine spezifische Anwendung zur Verfügung gestellt werden. Seien es medizinische oder betriebswirtschaftliche Informationen, die Plattform vernetzt systemübergreifend und herstellerneutral und ist damit die technische Grundlage für die eSourcing Strategie dieser und weiterer Projekte von ASTRUM IT im medizinischen Umfeld.

News-Kategorie: Pressemitteilungen